Sogar mit Drucker-Port: Im RipNAS steckt ein nor-
maler PC - aber Sie brauchen nur die LAN-Buchse
aus der iTunes-Software auf RipNAS zugrei-
fen - allerdings nicht mit vollem iTunes-
Komfort. Das funktioniert sogar mit FLAC-
Files, weil Firefly sie „On The Fly“ ins WAV-
Format wandelt.
In der größten Version, die rund 1200 Euro
kostet, kommt RipNAS mit zwei 500-GB-
Festplatten. Beide Platten speichern diesel-
ben Inhalte - falls mal eine den Geist aufge-
ben sollte, ist Ihre Musiksammlung also ge-
rettet. Als Standard-Tonformat wird verlust-
freies FLAC verwendet, dann haben rund
2000 Alben durchschnittlicher Länge auf
dem Plattenverbund Platz. Wenn das nicht
reicht, können Sie ein Erweiterungsmodul
via USB anstöpseln: Es enthält zwei Fest-
platten ä 1 Terabyte und kostet um 500 Euro.
Wahlweise kann RipNAS in WAV, Apple
Lossless, MP3 oder WMA codieren, oder
auch parallel zu FLAC in MP3, für den Por-
ti-Player. Doch wie stellt man das Tonformat
ein, wo es doch keine Bedienungselemente
gibt? Dazu haben sich die Entwickler eine
ebenso simple wie archaische Methode ein-
fallen lassen: Sie packen dem RipNAS drei
CDs bei, die nach dem Einschieben den
Wechsel des Tonformats bewirken. Weitere
Einstellungen, etwa der gewünschten Bitra-
Wenn 2x500 GB nicht reichen, lassen sich Erwei-
terungsmodule per USB andocken
te, sind aber nur via Netzwerk von einem ex-
ternen PC aus möglich. Auf dem installieren
Sie die beigepackte „Windows Home Server
Console“, über die Sie dann auch etwa zwi-
schen Burst und Secure Mode beim Rippen
wechseln oder den Silent Mode mit nur Vier-
fach-Tempo einstellen können. Wer sich Zeit
nehmen will, sollte sich auf jeden Fall für die
langsamere Variante entscheiden.
M it u n t e r b e s s e r a ls d a s O rig in a l
Wir haben den RipNAS mit diversen CDs
gefüttert - und er hat sie fast alle problem-
los und flott identifiziert und gerippt. Auch
die Metadaten samt Cover der STEREO-
Hörtest-CD 5 W'aren für ihn kein Problem.
Sie werden sogar in WAV-Dateien einge-
bunden. Schwierig wird’s bei „Copy Con-
trolled“-CDs mit gezielt eingebauten Daten-
fehlern. So landete etwa „Feels Like Home“
von Norah Jones im Insecure-Ordner. Erst
nachdem wir via Konsole den RipNAS in den
Burst-Modus gezwungen hatten, rippte er
die Norah-Jones-Scheibe ohne Meckern -
wenn auch mit der Bemerkung „inaccurate“,
aber ohne hörbare Fehler. Selbstgebrannte
Sampler, die naturgemäß in keiner Daten-
bank auftauchen, wirft RipNAS zunächst un-
verrichteter Dinge wiederaus: Dann einfach
noch einmal einschieben - danach klappt’s.
Zum Betiteln unbekannter Tracks muss
natürlich der PC herhalten, und eben auch
für die Voreinstellungen. Insofern geht der
Traum vom PC-freien Rippen nicht ganz in
Erfüllung. Andererseits: Wer ein Heimnetz-
werk samt DSL-Zugang betreibt, wird wohl
mit dem PC nicht ganz auf Kriegsfuß stehen.
Im Leerlauf verbraucht der RipNAS rund
25 Watt - weniger als die meisten Desktop-
PCs, aber etwas mehr als manch modernes
Notebook. Und flüsterleise sind tragbare
Computer ja heute auch. Nur haben sie kei-
ne zwei Festplatten ä 500 GB an Bord. I fie
können beim RipNAS übrigens auch kom
plette System-Backups der ans Netz ange-
schlossenen Rechner speichern - Sie Sparen
sich also externe Festplatten.
Zum Hörtest haben wir den RipNAS
Tracks von der aktuellen STEREO-CD mit
4x im Secure Mode rippen lassen. Zum Ver-
gleich wurden dieselben Tracks am PC auf
dem PlexWriter Premium II mit dem Win-
dows Media Player 11 extrahiert - der ja
ebenfalls ein weitgehend automatisiertes
Rippen erlaubt. Beide Versionen wurden
dann auf CD gebrannt (MFSL UltraDisc)
und auf einem Highend-Player mit der Ori-
ginal-CD verglichen. Dabei gefiel uns die
RipNAS-Version eigentlich noch etwas bes-
ser als das Original: Sie klingt noch ge-
schmeidiger, glatter, aufgeräumter, besser
strukturiert. Die PC-Version liegt zwar mit
ihrem minimal helleren Klang tonal näher
am Original, aber sie klingt diffuser, weniger
geordnet, nicht so abgegrenzt. In dieser Hin-
sicht kommt RipNAS der Original-CD we-
sentlich näher - oder übertriftt diese sogar.
Der RipNAS ist also nicht nur äußerst
komfortabel, er macht auch klanglich einen
ausgezeichneten Job. Und optisch ist er ei-
gentlich viel zu schade, um ihn in irgendei-
ner Netzwerk-Ecke zu verstecken: Selten hat
sich ein PC in ein derart highfideles Outfit
gekleidet.
Ulrich Wienforlli
Über die „Windows Home Server Console " wer-
den die Tonformate und Bitraten am PC gewählt
Encoder
|FLAC
j
DSP Effects t Actons
Set
Ripping Mode:
f' Burst
f* Sectee
(Recover
Erl
Im Secure-Mode werden C2-Fehlermeldungcn
ausgewertet, und die CD wird zweimal gerippt
Stereo Hortest CD
. Vol 5 AI (16) Aconite
O ] D
ie Stereo Holtest CD
Volum
IV
AI (15) Accurele
Nototi Jones-Feet* Ute Home AiP31ln*ccuete
Rip-Ergebnis in der Konsole: unkorrigiethatr f rli
ler bei der Copy-Controlled-CD von Norah Joniv.
2/2009 STEREO HIFI-SPARBIICH №